Calberlah – Erkundungstouren durch die Dörfer der Samtgemeinde Isenbüttel
Der Fremdenverkehrsverein Tankumsee Samtgemeinde Isenbüttel e. V. veranstaltet in diesem Jahr im Rahmen des 50-jährigen Jubiläums der Samtgemeinde Isenbüttel Erkundungstouren
durch die Dörfer der Samtgemeinde Isenbüttel. Allerbüttel, Calberlah, Isenbüttel, Jelpke, Wettmershagen, der Tankumsee, Ribbesbüttel und Wasbüttel sind die Ziele dieser Touren, bei denen ortskundige Bürger ihr Wissen und so manches zum Schmunzeln an
andere weitergeben. In Calberlah fand die Erkundungstour mit dem Rad am 14. Juni unter der Führung von Reinhold Schröder statt.
Bei gutem Fahrradwetter – es war bedeckt, windig und trocken – machten sich rund 35 Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf den Weg
und es gab eine Menge zu erfahren.
In Calberlah war es immer schon die Bahn, die den Ort prägte. Da war der alte Bahnhof, nach einem Brand ist er heute nur noch eine
Ruine. Neben Reinhold Schröder konnte auch Jochen Gese einiges über das Gebäude berichten.
Dorfgeschichte(n) gab es zu berichten beim nächsten Halt an der Bahnlinie. Genau dort, wo früher vor der Umstellung auf die ICE-Trasse einmal die Bahnhofstraße über die Schienen führte. Heute steht dort eine Schallschutzwand, viele Menschen aus Calberlah und
den Nachbardörfern waren in den 1990er Jahren nicht erfreut über den Wegfall dieser günstigen Verkehrsanbindung zum Volkswagenwerk. Die Anwohner der Bahnhofstraße hat es gefreut, da der Lärm der vielen Autos eingedämmt werden konnte. Bruno Mannecke hatte dazu einiges zu sagen und auch seine Erlebnisse aus der Kindheit bei seinem Vater auf den Streckenposten an der Bahnlinie
sagten einiges über das Zeitgeschehen aus.
Die Straße „Am Kanal“ war früher ein Teil der Hauptstraße. Von Calberlah nach Isenbüttel führend, wurde sie beim Bau des Elbe-Seitenkanals durchschnitten. Aber eines ist geblieben, der Deumeland Stein. Geschichtsträchtig ist er und erregte großes Interesse bei
den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Führung. An ihm fahren jetzt wieder mehr Autos vorbei; die Bebauung auf der ehemaligen Ziegelei hat zugenommen und es entsteht dort in diesen Monaten ein neues Baugebiet.
Viele haben im Laufe der Jahrhunderte in der Kapelle zu Calberlah den Bund fürs Leben geschlossen, wurden getauft oder trauerten
um ihre Lieben. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten nichts dergleichen vor, durften aber dennoch das Innere dieses würdevollen Gebäudes bewundern und erfuhren von Ernst Henning Cohrs allerlei Interessantes über das Bauwerk. Sie erlebten in der
Kapelle einen Moment der Stille, haben diese Minuten sehr genossen nach der doch recht eiligen Überquerung der Hauptstraße mit
dem vielen Verkehr.
Der Abschluss der Erkundungstour durch Calberlah fand im Gemeinschaftsraum des Heimatbundes Calberlah mit einem Austausch
über Themen aus Calberlah und den Nachbardörfern statt.
„Mein Dank gilt Frau Telse Kähler vom Fremdenverkehrsverein Tankumsee für die Begleitung der Erkundungstour, Herrn Reinhold
Schröder und Herrn Ernst Henning Cohrs für die Ausgestaltung der Führung.
Am Abend habe ich noch einmal den Tag Revue passieren lassen. Es waren Gäste aus Allerbüttel, Calberlah, Wasbüttel, Wettmershagen und Isenbüttel – ich habe hoffentlich niemanden vergessen – anwesend. Und genau wie bei den vorangegangenen Führungen im
Rahmen der Veranstaltungsreihe habe ich wieder eines gespürt: Wir alle zusammen, ein jeder auf seine Art, ein jeder aus seinem Ort,
wir leben gerne hier.“
Fotos/Text: Karsten Karwehl