Endlich Pilot – Mikas Kindheitstraum geht in Erfüllung
Lokführer, Feuerwehrmann, Baggerfahrer werden – das ist der Traum vieler Kinder. Für Mika Kercher steht seit seinem dritten Lebensjahr fest, Pilot zu werden. Fasziniert durch den Urlaubsflug mit seinen Eltern in einer Verkehrsmaschine, lässt ihn der Traum vom Fliegen nicht mehr los. Außerdem wohnt er in Grußendorf, einem Nachbardorf von Stüde, und dort ist der Aero-Club Wolfsburg beheimatet.
Jedes Wochenende staunt Klein-Mika über Segelflieger und Motorsegler in der Luft über ihm. Aber er muss sich gedulden, denn erst mit sieben darf er einen Gastflug in einem Segelflieger machen. „Ich war sofort von der Ruhe und der tollen Aussicht im Cockpit fasziniert. Anschließend bin ich im Aero-Club Wolfsburg als passives Mitglied eingetreten“, sagt Mika heute. Viele Wochenenden schwingt er sich auf Rad und fährt zum Flugplatz, um sich den Flugbetrieb anzuschauen.
Mit der Zeit darf er beim Flugbetrieb mithelfen und bei dem ein oder anderen Vereinskamerad auch mal mitfliegen. Wäre da nicht die Altersbeschränkung von 14 Jahren, würde Mika am liebsten schon als Grundschüler seine Flugausbildung beginnen. Als Alternative beginnt er mit Modellfliegen und baut Modelle mit einer Spannweite von bis zu 4 Metern – das lehrt ihn Grundsätze fürs spätere Fliegen. Dabei unterstützen ihn seine Eltern und Großeltern und Opa Reinhold kauft ihm sein erstes Modellflugzeug. Als Dank verspricht Mika ihm, dass er der erste sein soll, den er mal im Flugzeug mitnimmt.
Elf Jahre nach seinem erstem Flugerlebnis und mehr als 40 Gastflüge später, ist es endlich soweit: Mika ist 14 Jahre und kann mit der Segelfliegerausbildung beginnen. Nach 67 Starts folgt sein erster Alleinflug und sein Traum geht in diesem Moment in Erfüllung: er ist jetzt Pilot. Aber der Flugschein muss her, denn er hat seinem Opa ja etwas versprochen. „Das hat mir natürlich zusätzliche Motivation gegeben, die Segelflugausbildung erfolgreich abzuschließen“, sagt Mika.
Am 13. Juni 2019, mittlerweile ist er 18, schafft Mika die letzte Hürde und besteht seine praktische Prüfung. Dennoch muss das Versprechen warten, denn er muss noch Flugstunden sammeln, um mit einem Gast fliegen zu können. Vier Wochen später ist es dann soweit: Opa Reinhold darf hinten in der ASK 21 Platz nehmen. Ein Moment, den er nie vergessen wird, denn jetzt ist er verantwortlicher Pilot mit Lizenz und seinem ersten Passagier.