Gedenkveranstaltung „75 Jahre Kriegsende“ in Gadenstedt
Im Gedenken an das Kriegsende vor 75 Jahren plante die evangelisch-lutherische St. Andreas- Kirchengemeinde Gadenstedt gemeinsam mit der Heimatgruupe Gadenstedt eine Veranstaltung zum Gedenken an 17 verstorben sowjetische Kriegsgefangene.
Vorgesehn war, am Sonnabend, dem 9. Mai in einem Vortrag über das Schicksal der Toten, die Hintergründen der Umbettung und das Wiederauffinden eines Gedenkstein zu berichten. Aus gegebenem Anlass musste alles abgesagt werden.
Am Dienstag vor dem geplanten Termin teilte das russischen Generalkonsulat in Hamburg dem Organisator der Veranstaltung Wolfgang Klingenberg mit, dass ein Gesandter der russischen Föderation am 9. Mai einen Kranz zu Ehren der Toten niederlegen werde.
Am Sonnabend trafen sich dann Klingenberg, ein Vertreter aus dem Konsulat, die Pastoren Norbert Paul und Dominik Christian Rohrlack, Vorstandsmitglieder der Heimatgruppe Gadenstedt und weitere Gäste zu einem kurzen Gedenken an der Gadenstedter Kirche. In seiner Ansprache erklärte Klingenberg, dass man heute zusammen gekommen sei, um am Gedenk- und Erinnerungsort den 17 verstorbenen sowjetischen Kriegsgefangenen, besser Zwangsarbeitern der Ilseder Hütte zu gedenken.
Weiter erläuterte er, dass vor 5 Jahre, am 9. Mai 2015, neben der Kirche ein Gedenkstein wieder aufgestellt wurde, der ursprünglich „In der Moose“, einem Teil des Bolzbergs, auf einem Friedhof stand. Dort waren zwischen September 1942 und März 1943 die 17 Kriegsgefangenen bestattet worden. Zur weiteren Geschichte berichtete Klingenberg, dass der Landkreis Peine in den 1960er Jahren den kleinen Wald von der Familie von Gadenstedt erwarb und mit ihm den Kriegsgräberfriedhof. Der Landkreis veranlasst dann die Umbettung der Toten auf den Kriegsgräbefriedhof „An den Pfauenteichen“ bei Clausthal-Zellerfeld. Der Gedenkstein wurde dort vergraben und durch einen anderen ersetzt.
2014 wurde Klingenberg auf einen Artikel in der Goslarschen Zeitung aufmerksam, der über den wiedergefundenen Gedenkstein aus Gadenstedt berichtete. Gemeinsam mit Freunden der Heimatgruppe Gadenstedt wurde der Gedenkstein zurück geholt und am 9. Mai 2015 an der Kirche wieder aufzustellen.
Klingenberg hob in seiner Ansprache hervor, dass unmittelbar neben dem Mahnmal für die gefallenen Gadenstedter beider Weltkriege nun auch der Gedenkstein für die verstorbenen sowjetischen Kriegsgefangenen aus dem 2. Weltkrieg seinen Platz neben der Kirche gefunden hat.
Im Anschluß legte der Atachee aus dem Generatkonsulat der russ. Förderation in Hamburg einen Kranz am Denkstein nieder.
Damit endete die kurze Zeremonie.
Wolfgang Klingenberg, Heimatgruppe Gadenstedt e.V.