Hegeringversammlung Edemissen – Vortrag zur Afrikanischen Schweinepest und Ehrungen
EDEMISSEN. Über die Eigenschaften der Afrikanischen Schweinepest (ASP) und die Herausforderungen, die diese an eine effektive Prävention und Bekämpfung stellen sowie die zu erwartenden Maßnahmen im Ausbruchsfall, informierte Bettina Beinsen, Amtstierärztin des Peiner Veterinäramtes des Landkreises Peine, die rund 70 Anwesenden der Versammlung des Hegerings Edemissen.
Im Rahmen ihres Vortrages stellte sie am Beispiel Tschechiens die dortige bisher erfolgreiche Bekämpfung des Virus und die durchgeführten Maßnahmen vor.
Bekräftigt wurde von Hegeringleiter Andreas Wagner die enge Zusammenarbeit zwischen Behörden, Jägern und Landwirten im Falle des ASP-Ausbruchs. Zusätzlich werde auch Hilfspersonal aus den Gemeinden sowie den Maschinenringen angefordert, um die Fülle der vorgeschriebenen Maßnahmen ausführen zu können, ergänzte die Amtstierärztin.
„In Tschechien gibt es seit eineinhalb Jahren keine positiven ASP-Befunde, nachdem man zuvor zweieinhalb Jahre rigoros 20 Quadratkilometer als Kerngebiet, 1000 Quadratkilometer als gefährdeten Bezirk (15 Kilometer Radius) – was allein den Landkreis Peine abdecken würde und zirka 12 000 Quadratkilometer Pufferzone (30 Kilometer Radius) als Maßnahmen nach Auftreten des ASP-Virus ausgewiesen hat“, verdeutlichte Beinsen territoriale Ausmaße bei der Bekämpfung der Tierseuche. Diese ist auf Hausschweine, jedoch nicht auf den Menschen übertragbar. Auch in Deutschland sei bei ASP-Ausbruch die Einrichtung eines Kerngebietes wahrscheinlich.
Thema waren auch die Wildtiererfassungsbögen. „Ihre statistischen Daten sind seit vielen Jahren in der Politik und Wissenschaft sehr anerkannt“, sagte der Hegeringleiter. Zahlen hatte Rehwildbeauftragter Carsten Starke parat. Von den 422 im vergangenen Jahr erlegten Stück Rehwild seien 150 im Straßenverkehr zu Tode gekommen und 41 als Fallwild, also auf natürliche Weise oder aufgrund von Verletzungen. Das Schwarzwild verzeichnet einen Anstieg der Erlegung um rund 50 Prozent auf 177 Stück im vergangenen Jahr, gegenüber 118 Wildscheinen im Vorjahreszeitraum 2018/2019.
Das hohe Verkehrsaufkommen im Hegering erschwere es dem Rehwild, heile über die Straße zu kommen, bemerkte Kreisjägermeister Hans Werner Hauer. In nahezu allen Revieren des Hegerings hielten sich mittlerweile ständig Wildschweine auf. Sie erhielten viel Deckung und Nahrung durch den Maisanbau für die Biogasanlagen.
Hundeobmann Thomas Klaar bot seine Hilfe und Beratung vor Anschaffung eines Hundes aus dem Ausland an, wenn dessen jagdlicher Einsatz geplant sei. Denn geprüft werden müsse, ob der Hund auch zur notwendigen Brauchbarkeitsprüfung zugelassen sei.
„Wir sind froh, dass wir auch am neuen Standort des Veterinäramtes einen Einwurfkasten für Trichinenproben außerhalb der Öffnungszeiten haben. In vielen anderen Landkreisen kann man Proben nur während der Betriebszeiten abgeben“, sagte Hagen Lange, Vorsitzender der Jägerschaft Peine.
Für 25-jährige Mitgliedschaft in der Jägerschaft geehrt wurden: Heike Giere, Marcel Lüer und Carsten Starke.
Birthe Kußroll-Ihle