Suchtkrankenhilfe “Goethe33” feiert 45-jähriges Bestehen

Ein stolzes Jubiläum feierte die Suchtkrankenhilfe Goethestraße 33 am 23. Oktober im großen Saal des Föhrenkrugs. Die 2. Vorsitzende Margret Troina begrüßte die zahlreich erschienen Mitglieder, Angehörige und Fördermitglieder. Bei Kaffee, belegten Brötchen und Festtorte genossen die Teilnehmer die Möglichkeit, sich wieder in großem Rahmen mit vielen Freunden zu feiern. Ein besonderer Moment war die Ehrung langjähriger Trockenheit: 5 Alkoholiker und ihre Partnerinnen vollendeten 35 Jahre alkoholfreien Lebens. Als Anerkennung überreichte Margret Troina einen Glaspokal, auf denen die Bausteine des Lebens abgebildet sind.

Im Anschluß an die Festrede erlebten die Teilnehmer eine zauberhafte Überraschung mit Witali Haas. Seine Zaubershow stieß auf Begeisterung. Zaubereffekte mit Seilen, Tüchern, Spielkarten, Flaschen, Zitronen, geliehenen Münzen und Geldscheinen aus und mit dem Publikum präsentierte der charmante Künstler. Insbesondere die jüngsten Teilnehmer waren derart begeistert, dass sie Witali Haas in einer Aftershowkonsultation länger festhalten konnten.

Die Festrede hielt Matthias Mitulla, früherer Vorsitzender der Einrichtung. Er beleuchtete die erstaunliche Erfolgsgeschichte der größten Wolfsburger Suchtselbsthilfe bis zur Gegenwart. Vor 45 Jahren gründete der Alkoholiker Manfred Bernhardt nach Beendung seiner Therapie eine Selbsthilfegruppe, die in seiner Detmeroder Wohnung begann. Die „Gruppe Bernhardt“ legte das Fundament für eine Suchtselbsthilfeeinrichtung, die nicht nur zur größten örtlichen Selbsthilfegruppe wuchs, sondern auch ein einmaliges ganzheitliches Angebot für Suchtkranke und Angehörige darstellt. Das erfolgreiche Konzept: keine Beschönigungen, null Alkohol in Essen und Trinken, Einbeziehung der Partner:innen, regelmäßiger Gruppenbesuch und Persönlichkeitsarbeit. Die Gruppe legt Wert auf weltanschauliche, religiöse und organisatorische Unabhängigkeit. Das ganzheitliche Verständnis von Sucht und Genesung beruht auf den medizinischen und sozialmedizinischen Erkenntnissen, wonach jede(r) süchtig werden kann, der Alkohol bzw. Drogen konsumiert. Insbesondere die Inspiration durch Prof. Dr. Lothar Schmidt im Haus Niedersachsen mit seinem damals neuen Konzept von Suchtkrankenhilfe war und ist prägend für die Arbeit der Einrichtung. Herzblut und Engagement kennzeichnen den Weg und Erfolg der „Goethe33“.

Leider schränkten die angeordneten Corona-Maßnahmen die Suchtkrankenhilfe das 24-Stunden-Konzept ein. Denn 365 Tage im Jahr war die Einrichtung geöffnet mit Kaffeetisch, Beratungsdienst, Gruppenstunden. Zusätzliche Gruppenstunden und eine Walk-and Talkgruppe im Freien sollten den Einschränkungen entgegenwirken. Durch 2 angeordnete Lockdowns und die Beschränkungen gab es einen spürbaren Rückgang, denn der zwischenmenschliche Kontakt ist eine der wichtigsten Säulen der Genesung. Angestrebt wird, die Einrichtung wie vor Corona wieder 365 Tage im Jahr zu öffnen. Wie Matthias Mitulla betont, haben genesene Suchtkranke sich in der Genesungsarbeit große Resilienz, Geduld und positives Denken angeeignet. „Leben ist Bewegung. Stillstand ist das Einfallstor des Rückfalls und des Untergangs.“ Wenn die Grundlagen des langjährigen Erfolgskurses beachtet werden mit dem praktischen Einsatz aller Gruppenfreunde, wird weiterhin vielen Suchtkranken und Angehörigen die helfende Hand gereicht werden.

Kontakt Suchtkrankenhilfe: 0174 56 72 187
E-Mail: skh.goethe33@gmx.de
Homepage: www.suchtkrankenhilfe-fuer-betroffene-und-angehoerige.de

skh.goethe33

Goethestraße 33, 38440 Wolfsburg