Wo es in Peine für Fahrradfahrer echt eng wird!
Liebe Fahrradbegeisterte in Peine, angesprochen auf den Zeitungsartikel vom 24.09.2020 nutze ich hier die Möglichkeit Eure Neugier zu stillen:
Am 18.09.2020 fragte Herr Christian Meyer von der PAZ was denn der ADFC Peine zur Neugestaltung der Kreuzung “Deutscher Kaiser” sagen könnte, und er schickte drei Fotos mit. Hier seine Fragen und meine Antworten:
1. – Wie bewerten Sie das Ergebnis der Straßensanierung für Radfahrer?
An der Bundesstraße wurde erstmals ein Radweg angelegt, welcher einen zur Zeit guten Oberflächenbelag hat, beides ist absolut zu begrüßen. Der Kreuzungsbereich ist mittels Lichtsignalanlage (LSA) für die gesetzliche Verkehrssicherheit gut strukturiert. An den Masten könnten noch Haltegriffe für Radfahrende nachgerüstet werden.
2. – Kommen Radfahrer mit einem Anhänger (zum Beispiel für Kinder) da noch durch oder Rolli-Fahrer oder Fahrer mit Behinderung mit einem Dreirad?
Ja.
(Querung zur südlichen Verkehrsinsel)
3. – Was befürchten Sie bei Gegenverkehr?
Nichts.
4. – Wie sieht für sie eine optimale Querung für Radfahrer aus?
Unter den jetzt baulich angelegten Verkehrsflächen und der gewählten Vorfahrtregelung mittels LSA wäre ein Dauerrot für Autofahrende aus allen Richtungen denkbar, wobei bei Einhaltung der vorgegebenen Fahrzeuggeschwindigkeit bei Anfahrt auf die Kreuzung ein Umschalten auf kurzzeitiges grünes Lichtsignal erfolgt. Dadurch wäre ein Dauergrün für Fußgehende, Radfahrende, Rollstuhlfahrende, Fahrräder mit Kinderanhänger oder Lastenanhänger oder Lastenräder aus allen Richtungen und somit die optimale Querung über alle Fahrspuren möglich.
Unter der Voraussetzung – was vermutlich nicht sehr bald passieren wird – einer erneuten großen baulichen Veränderung könnte ein Kreisverkehr, abgesenkt in die Landschaft ähnlich dem Kreisel B1 Vechelde, mit darüber auf Landschaftsniveau befindlichen Brücken-Wegen für Fußgehende, Radfahrende, Rollstuhlfahrende, Fahrräder mit Kinderanhänger oder Lastenanhänger oder Lastenräder, die LSA überflüssig werden lassen und die Verkehrsteilnehmenden voneinander trennen. So machen es die Niederlande und Dänemark.
(zu 2. und 3. noch kurz gesagt: die Aufstellflächen für Radfahrende, Fußgänger und weitere Nutzende an den LSA könnten möglicherweise breiter und ohne LSA-Masten sein, ein echtes Problem darin sehe ich wegen dem geringen Fuß-und Radverkehrsaufkommen, was sicherlich größtenteils Freizeitverkehrende sind, aber nicht.)
Die Information über eine optimale Lösung mittels Dauerrot für Kraftfahrzeuge, welche erst bei Annäherung auf die LSA grün bekommen, wurde in der PAZ vom 24.09.2020 nicht erwähnt. Hier wäre ein gutes Beispiel für den Einsatz von KI (Künstlicher Intelligenz) zur Erreichung von Sicherheit und Verkehrsfluss für alle Verkehrsteilnehmer, ähnlich einem guten Kreisverkehr. Aber Probleme im Peiner Radverkehrsnetz sind innerorts weitaus größer: die Radwege entlang der Richard-Langeheine-Strasse über den Schützenplatz sind eine Zumutung, die Anbindung des Bürgermeister Heinze Weg durch den Stadtpark an den Schützenplatz endet vor parkenden Autos, und vor der Schützengilde (Kantstrasse) ärgern sich Fußgänger zurecht über die Fahrradfahrenden, denen auf dem Weg zum Bahnhof kein Platz zur Verfügung steht!
Gut wäre auch: am Buswendeplatz Burgschule/Kettler-Platz eine breite Auf- und Abfahrt für Radfahrende, wie mit grünem Pfeil im Titelbild markiert. Der schmale (Fuß-) Weg zum Speehaus oder der kurvige Weg über die Burgschule-Zufahrt sind unsicher und hinderlich (rote Pfeile).
Freue mich auf viele Reaktionen. Gerd Tostmann
Tel. 05171-15850