Heimatbund Calberlah – Die Laubsammlung in der Gemeinde Calberlah
Sie bereitet Freude, die Wanderung durchs raschelnde Herbstlaub. Was auf Wald- und Wanderwegen Spaß macht, ist auf Bürgersteigen und Straßen gefährlich, nach einem Regenguss kann es ungemütlich werden. So manch einer wünscht sich in diesen Tagen die bunte Pracht lieber wieder zurück am Baum anstatt auf dem Gehweg vor dem Haus. Aber es nützt nichts, der zuständige Ausschuss der Samtgemeinde Isenbüttel hat kürzlich eine Neufassung der Satzung über die Straßenreinigung beschlossen. Darin heißt es: „Die Samtgemeinde Isenbüttel überträgt gemäß § 52 Abs. 4 NStrG die ihr obliegende Straßenreinigungspflicht nach dieser Satzung auf die Eigentümer der an öffentlichen Straßen angrenzenden bebauten und unbebauten Grundstücke“, und weiter: „Die Reinigungspflicht umfasst insbesondere die Beseitigung von Schmutz, Unkraut, Laub und Unrat sowie die Ausführung des Winterdienstes“.
Die Gemeinde Calberlah mit den Ortsteilen besitzt viele alte Baumbestände, im Herbst geht es darum auch um die Sicherheit der Menschen. Durch nasses Laub entsteht auf Gehwegen eine rutschige Schmierschicht verbunden mit der Gefahr von Unfällen, nun aber auch gleich zur nächsten Frage: Wo sollen die Mengen der Herbstpracht bleiben?
Grundsätzlich kann man Herbstlaub mit der Biotonne entsorgen, und zwar nur damit, die Restmüll- oder Papiertonne ist dafür nicht vorgesehen. Es gibt immer noch Mitmenschen, die Laub in der Landschaft entsorgen. Wird man erwischt, wird es teuer, ein Bußgeld droht. Früher war das Verbrennen von Laub gang und gäbe, heute ist es verboten. Apropos früher. Als Kinder sind wir durch die hohen Laubhaufen der Calberlaher Bahnhofstraße gelaufen und haben sie mit Freude wieder in alle Himmelsrichtungen verteilt, der Wind hatte diese dann am nächsten Tag wieder aufgetürmt. Auch damals war das Laub zwar schon lästig, es hat aber niemanden weiter interessiert, irgendwann war es eben nicht mehr da, verrottet oder vom Winde verweht.
Die Laubentsorgung war schon in den 1980er Jahren ein Thema im Dorfe, es gab auch damals schon immer wieder Initiativen rund um das Thema. So manche ideenreiche Zeitgenossen dachten aber auch rein für sich pragmatisch. Stand der Wind günstig und blies er kräftig, wurde schnell das Zauntor weit geöffnet und das Laub wehte wieder zurück auf die gegenüberliegende Straßenseite. Heute sind es die „Laub-Bringer“ aus den Straßen des Ortes, wo keine großen Laubbäume stehen. Sie fahren mit ihren Pkw die BIGBAGS der Bahnhofstraße an, öffnen den Kofferraum und kippen Säcke voller Gartenlaub hinein. Von den Anliegern daraufhin angesprochen, fehlt jede Einsicht. Einsicht fehlt auch bei denen, die Gartenabfälle mit in die Laubbehältnisse eintragen oder bei den Hundebesitzern, welche die Kotbeutel ihrer vierbeinigen Lieblinge mit in die Laubbehälter geben.
Weiter mit der Historie. Später dann hat die Siedlergemeinschaft Calberlah zusammen mit der Gemeindeverwaltung 15 Jahre lang eine Laubabfuhr in den Orten Calberlah und Allerbüttel organisiert, bis dann die Verwaltung der Gemeinde Calberlah die Laubsammlung für den Bürger mit weiteren Maßnahmen wie BIGBAGS, Containern und zusätzlichen Regelungen ausweitete.
Heute gilt die Regel: An Straßen mit gemeindeeigenen Bäumen ab einem Stammumfang von 120 cm, hier als Beispiel die Bahnhof- und Mecklenburger Straße in Calberlah, werden BIGBAGS zum Befüllen mit Laub aufgestellt, der Bauhof fährt die gefüllten Behältnisse ab. Zusätzlich steht in Calberlah ein großer Container zum Befüllen bereit. In den Ortsteilen Calberlahs haben Bürger die Möglichkeit, gefüllte Säcke mit Laub an die Straße zu stellen, der Bauhof fährt diese ab. Bei Fragen gibt die Gemeindeverwaltung Auskunft, nur deren Auskünfte sind verbindlich. Der Heimatbund Calberlah gibt ebenfalls gerne Auskunft unter heimat.kaluerlege@freenet.de.
Alle Leistungen der Gemeinde sind kein Ersatz für die Reinigungspflichten der Bürger, die Leistungen der Gemeinde sind freiwillig und dienen der Unterstützung bei der Laubentsorgung, sie sind für die Bürger der vorgesehenen Bereiche gedacht und kostenlos. Dafür von dieser Stelle aus ein Dankeschön. Es sei auch an die Mitarbeiter des Bauhofes gedacht. Die langen Wochen des Laubfalles sind für die Außendienstmitarbeiter eine Zeit, die durch hohe körperliche Belastung und Dienstverdichtung bei oftmals schlechtem Wetter geprägt ist.
Heimatbund Calberlah, Karsten Karwehl