Heimatbund Calberlah – Einsatz in der Streuobst- und Wiesenpflege
In der Gemeinde Calberlah existieren zahlreiche Streuobstbestände. Sie sind durch den Menschen entstanden und als Kulturform ihr ganzes Leben lang auf regelmäßige Pflege angewiesen. Ohne Pflege würden die Streuobstwiesen schnell verbuschen, deren Bäume erst vergreisen und dann absterben.
Der Heimatbund Calberlah hat in den Monaten Juni bis August in zahlreichen Einsätzen Pflegemaßnahmen auf zwei Streuobstwiesen in der Gemarkung Calberlah und weitere entlang der Apfelallee zwischen der Landesstraße 292 und Wettmershagen durchgeführt. Die Monate Juni und Juli waren durch die Mäharbeiten geprägt. So eine Mahd dauert, nehmen wir einmal die Streuobstwiese hinter dem REWE-Markt mit ihren 5500 qm Fläche als Beispiel, rund 30 Stunden. Beim Heimatbund wird nur noch von Hand gemäht, mit der althergebrachten Handsense und – bei hohem, dichtem Bewuchs – mit der Motorsense. Die Arbeiten dauern wesentlich länger als die Mahd mit Maschinen, jedoch ergibt gerade dieses Verfahren Kleintieren die Möglichkeit zur Flucht und der Boden wird nicht durch das Befahren mit schweren Maschinen verdichtet. Abgemäht wird nie die ganze Fläche, kleine Fluchtinseln werden auf der Wiese verteilt stehen gelassen.
Der August war der Baumpflege auf den Streuobstwiesen und der Apfelallee vorbehalten. Beim Schnitt der Bäume muss man unterscheiden. Die Bäume auf der Streuobstwiese hinter dem REWE-Markt in Calberlah wurden 2017 gesetzt, hier hat sich bereits eine stabile Kronenform herausgebildet. Die Bäume auf der „Kälberwiese“ stehen gerade zwei Jahre dort, nach dem Pflanzschnitt muss man nun schauen wie der Baum reagiert hat. Danach richtet sich die Art der Weiterbehandlung. Auf der Apfelallee herrschen besonders raue Bedingungen mit viel starkem Wind, der schon einmal die Anbindungen reißen lässt oder Triebe bricht. Das Gespräch mit den Landwirten ist ebenfalls wichtig, ihre Belange müssen in die Streuobstpflege mit einbezogen werden.
Die Streuobstbestände in der Gemeinde sind von hohem Wert für die Menschen. Die Blütezeit macht nach den langen Wintertagen wieder Lust auf den Sommer, der Apfel mit seinen rosafarbenen oder die Kirsche mit ihren weißen Blüten hellen unsere Stimmung auf. Beim Spaziergang über die Wirtschaftswege in Richtung Wettmershagen oder beim Blick vom Sportplatz auf die Streuobstwiese entfalten Bäume auf uns eine beruhigende Wirkung und es sind nicht nur die optischen Reize, welche uns guttun. Wir vernehmen das Summen von Bienen, der kühle Schatten an heißen Sommertagen tut gut und ein gepflückter Apfel, welcher einmal anders als der vom Supermarkt schmeckt, verwöhnt unseren Gaumen.
Unsere Streuobstbestände sind für uns im hektischen Alltag Erholungsorte von großem Wert. Helfen Sie mit diese zu pflegen und zu erhalten.
Heimatbund Calberlah, Karsten Karwehl