Heimatbund Calberlah – 37 Stunden Mähen mit jeder Menge Schweiß
Die Calberlaher Obstbaumwiese wird nicht mehr von schweren Schleppern befahren. In diesem Jahr wurden zum ersten Male die 5500 m² Wiesenfläche komplett mit der Handsense abgemäht.
Bei der Sensenmahd haben Kleintiere eine gute Chance, sich vor dem scharfen Sensenblatt in Sicherheit zu bringen. Ganz anders beim Mähen mit moderner Technik, Kleintiere werden durch rotierende Messer zerhackt und durch das schwere Gewicht der Traktoren wird der Boden mehr und mehr verdichtet.
Aber warum dies alles? Der Artenschutz resultiert auch aus dem Traditionshandwerk Sensenmahd. Wird es bei der Obstwiesenpflege eingesetzt, hilft es die wichtigen Klima-und Artenschutzzentren zu erhalten. Die Sensenmahd ist ein wichtiger Baustein für den Lebensraum Streuobstwiese, ein Weichensteller für die Entwicklung hin zum Natur nahem Lebensraum.
Es war in diesen warmen Sommerwochen eine Kräfteraubende Tätigkeit, der Schweiß lief Stunde auf Stunde am Rücken herunter und so manches Mal wurde über das schon wieder stumpf gewordene Sensenblatt geschimpft. Die scheinbar endlosen Runden über die Obstbaumwiese ersetzten den Gang ins Fitnessstudio, obendrauf gab es zudem noch eine Schippe Erholungswert. Wenn beim Mähen am Morgen die Sonne aufsteigt und die Natur langsam erwacht – dann erkennt man der Wert dieser Arbeit, für sich selber und für die Dorfgemeinschaft.
Die Hoffnung bleibt, dass die Pflege der Streuobstbestände in Zukunft als gesamtgesellschaftliche Aufgabe gesehen wird. Von diesem Stück Kulturlandschaft profitieren noch unser Kinder und Enkelkinder – wenn wir es ihnen vormachen.
Heimatbund Calberlah, Karsten Karwehl