Grüne Radtour entlang der Ise

Hankensbüttel. Bei sonnigem Wetter gab die Sprecherin der Hankensbütteler Grünen, Elisabeth Dietz-Schneider, am Otter-Zentrum das Startzeichen zur Radtour entlang der Ise nach Wahrenholz. An den zahlreichen Haltepunkten der Strecke lauschten zwei Dutzend Teilnehmende – bestehend aus Mitgliedern und Gästen – den sachkundigen Ausführungen des Diplombiologen Thomas Lucker. Sie wurden aufgeklärt über die ökologische Aufwertung des Isetals. Durch jahrzehntelange Eingriffe des Menschen und die Begradigung des Flusslaufes habe die Ise sich Ende der 80er Jahre in einem „naturfernen“ Zustand befunden, der als Lebensraum für viele Pflanzen- und Tierarten ungeeignet gewesen sei, so Lucker. Er erklärte, wie im Rahmen des Ise-Projektes die Aktion Fischotterschutz Lebensräume verbessert und neue geschaffen hat. Am Beispiel seltener Libellenarten, z.B. der Prachtlibelle, machte er – unter Verwendung von Bildmaterial – deutlich, wie sich durch das Gestalten von Sumpfbereichen diese bedrohten Insektenarten wieder fortpflanzen und ausbreiten können.
Unterstützung bekam Thomas Lucker in Schönewörde von dem ortskundigen Bürger Helmut Gries. Er erklärte der Gruppe, wie durch Initiative des örtlichen Angelvereins ein Gewässer, eine Art toter Flussarm, angelegt wurde, der als Brutstätte für Fische dient.
Die letzte Station dieser Etappe war die Wahrenholzer Mühle. Dort wurde im Rahmen des Ise-Projektes das marode Wehr entfernt. Es stellte ein unüberwindbares Hindernis für Fische und Kleintiere dar, die zur Vermehrung und Nahrungssuche in die kleineren Nebengewässer ziehen müssen. Die Staustufe wurde durch eine „Sohlgleite“, eine Steinschüttung, ersetzt.
Die Radlergruppe wurde vor der Mühle von Werner Potratz freundlich begrüßt. Der Geschäftsführer der Mühlenfreunde Wahrenholz hatte dafür gesorgt, dass die Kaffeetafel reich gedeckt war. Er gab Erläuterung zur Geschichte der Mühle und nutzte die Anwesenheit einiger Kommunalpolitiker, auch über die Sorgen und Nöte des Vereins zu sprechen. Der grüne Kreistagsabgeordnete Christian Schroeder sagte zu, sich der Probleme anzunehmen.

Das nächste Ziel der Radtour war die Integrationswerkstatt Nordkreis Gifhorn (ING) in Knesebeck, die sich in der Trägerschaft der BUTTING Akademie befindet und vom Jobcenter finanziert wird. Die Leiterin und gelernte Tischlerin Uschi Schüller erklärte, dass Arbeitssuchende durch die Angebote der Integrationswerkstatt auf ihre Reintegration in Gesellschaft und Arbeit vorbereitet werden. Sie zeigte, wie in der Schreinerei Holzarbeiten wie Hochbeete, Nistkästen oder Zaunelemente entstehen, in der Fahrradwerkstatt gespendete Fahrräder repariert werden, im Garten Gemüse angebaut wird und in der Nähwerkstatt Kleidungsstücke, Taschen und Kissen gefertigt werden. Zum gemütlichen Ausklang und als Stärkung gab es Speis und Trank. Am Grill stand Jens Meyer aus Knesebeck.

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